Adsorption an Aktivkohle
Bei diesem Verfahren erfolgt die Entfernung des Schwefelwasserstoffes durch katalytische Oxidation des an der Aktivkohleoberfläche adsorbierten Schwefelwasserstoffes. Durch die Imprägnierung der Aktivkohle kann die Reaktionsgeschwindigkeit und damit die Beladungskapazität erhöht werden.
Ein sinnvoller Einsatz betrifft die Feinstreinigung bei erforderlichen Konzentrationen im Reingas < 1 ppm. Ein sinnvoller Einsatz erfolgt bei Schwefel-Konzentrationen von 200 bis 400 mg/m³. Bei höheren Konzentrationen wird die Aktivkohle zu schnell beladen.
Kaliumjodid imprägnierte Aktivkohle
Bei der Entschwefelung mit Kaliumjodid (KI) imprägnierter Aktivkohle müssen sowohl Sauerstoff als auch Wasser vorhanden sein. Daher kann diese Aktivkohle für Entfernung von Schwefel aus luftfreien Biogasen nicht verwendet werden.
Einen Nachteil stellen die hohen Betriebskosten dar, die sich durch die aufwändige Regenerierung (mit Dampf mit einer Temperatur über 450°C) und die notwendige Deponierung der beladenen Aktivkohle ergeben. Aufgrund der hohen Betriebskosten sollte dieses Verfahren nur zur Feinentschwefelung verwendet werden.
Kaliumcarbonat imprägnierte Aktivkohle
Auch bei mit Kaliumcarbonat (K2CO3) imprägnierter Aktivkohle gilt, dass diese nicht zur Feinentschwefelung sauerstofffreier Biogase verwendet werden kann. Die H2S-Entfernung findet bei Temperaturen über 50°C unter der Anwesenheit von Wasserdampf und Sauerstoff statt. [IE 2005]
Die Investitionskosten sind niedrig, die Betriebskosten sind allerdings sehr hoch. Dieses Verfahren ist daher nicht zur Grobentschwefelung geeignet.
Kaliumpermanganat imprägnierte Aktivkohle
Bei einer mit Kaliumpermanganat (KMnO4) imprägnierten Aktivkohleschüttung wird ein H2S-Gehalt von 5 mg/m³ erreicht. Bei diesem Verfahren ist kein Lufteintrag notwendig, die Investitionskosten sind gering. Die Betriebskosten sind jedoch hoch, wodurch dieses Verfahren nur zur Feinentschwefelung herangezogen werden kann. [IE 2005]