Beurteilung von Ausschlusskriterien

Unter Ausschlusskriterien sind solche Faktoren zu verstehen, die eine Errichtung einer Biogas-Einspeiseanlage ausschließen.

  • Ist genügend Platz für die Errichtung einer Biogasanlage vorhanden?
  • Ist ein geeigneter Einspeisepunkt vorhanden?
  • Ist eine langfristige Substratverfügbarkeit gegeben?
  • Sind genügend Flächen zur Ausbringung der Gärreste vorhanden?

Bei der Wahl des Standortes ist im Falle einer Netzeinspeisung die Nähe zum Gasnetz und die Einspeisekapazität am Einspeisepunkt ein entscheidender Faktor. Die Wahl des Standortes hängt aber auch maßgeblich von den Substratkosten und der Verfügbarkeit der Substrate vor Ort ab.

Platzbedarf

Für die Errichtung einer typischen Biogasanlage (250 m³/h) sollten mindestens 2500 m² zur Verfügung stehen. Der tatsächliche Platzbedarf hängt von der Größe der Anlage und auch von den eingesetzten Substraten ab.

TIPP

Die Biogas-Aufbereitung selbst wird in der Regel in Containerbauweise ausgeführt. Für eine Anlagenkapazität von ca. 250 m³ Rohbiogas pro Stunde ist ein Container mit ca. 4,5m x 12m notwendig, dazu kommt noch ein externer Produktgasspeicher.

Die Aufstellung der Aufbereitungsanlage erfolgt auf einer passenden Fundamentplatte. Die externe Vorentschwefelung sollte bei der Auslegung des Fundamentes und der Gasleitungsführung berücksichtigt werden.

Bei der Auswahl der Container sollte ein besonderes Augenmerk auf eine gute Wärme- und Schalldämmung gelegt werden. Dadurch kann der Energiebedarf für die Beheizung im Winter, (Frostschutz und Prozessenergie) aber auch für die Kühlung bzw. Belüftung im Sommer reduziert werden.

Einspeisepunkt

Es muss geprüft werden, ob ein geeigneter Einspeisepunkt in das Gasnetz in der Nähe vorhanden ist. Ist der Einspeisepunkt zu weit entfernt oder das Druckniveau sehr hoch, können dadurch erhebliche Mehrkosten entstehen. Weiters muss festgestellt werden, wie viel Biogas in die bestehende Leitung eingespeist werden kann. Dabei ist das minimale Durchflussvolumen der Leitung heranzuziehen. Es ist zu beachten, dass es in den Sommermonaten in der Regel zu einem starken Abfall des Gasverbrauchs kommt.

TIPP

Je nach Standort ist die Installation von Pufferspeichern (vor und nach der Gas-Aufbereitung) zu prüfen. Mit dieser Maßnahme kann die mögliche Einspeisemenge optimiert werden. Da die eingespeisten Biogasmengen aber in stundengenauen Fahrplänen vorab angemeldet werden müssen, ist eine genaue Abschätzung der Auswirkungen notwendig.

Außerdem muss lt. ÖVGW G33 die zu erwartende stündliche Gasmenge auf die Möglichkeit eines Käufers sowie des Netzanschlusspunktes abgestimmt werden. Mit dem zuständigen Gasnetzbetreiber muss eine Netzzutrittsvereinbarung abgeschlossen werden, in dieser wird auch der vom Biogashersteller bereitzustellende Druck festgehalten.

Substratverfügbarkeit

Um eine kontinuierliche Auslastung der Biogasanlage zu ermöglichen, muss eine langfristige Substratverfügbarkeit sichergestellt werden.

Entsorgung Gärreste

Es muss sichergestellt werden, dass die Gärreste in der Nähe der Biogasanlage auf Feldern ausgebracht werden können oder geeignete alternative Entsorgungsmöglichkeiten bestehen. Weite Transportentfernungen wirken sich negativ auf die Wirtschaftlichkeit der Biogasanlage aus.