Grobe technische Anlagenauslegung

Nach der Vorauswahl der Substrate kann eine erste technische Grobauslegung der Biogasanlage erfolgen. Dabei kann auf die Erfahrung von Anlagenplanern, bereits realisierten Anlagen oder auf Referenzanlagen zurückgegriffen werden. Durch die grobe Anlagenplanung kann ein Richtwert für die den notwendigen Platzbedarf und ein Richtpreis für die Anlagenerrichtung ermittelt werden.

Durch die Auswahl der Verfahren zur Biogaserzeugung kann die Biogasausbeute und die Biogasqualität beeinflusst werden. Das Aufbereitungsverfahren wirkt sich auf die Einspeisemenge und die Qualität des eingespeisten Biogases aus. Von der Verfahrensauswahl sind somit die Investitionskosten, die Wartungskosten und die Betriebskosten abhängig. In Summe werden dadurch die erzielbaren Erlöse festgelegt.

TIPP

Für die Auslegung der Biogas-Aufbereitung (hier z.B. eine PSA) sind folgende Parameter des Rohbiogases wichtig:

  • Temperatur: Die Temperatur des Rohbiogases soll zwischen 5 und 30 °C liegen. Bei der Verlegung der Biogas-Leitung ist darauf zu achten, dass diese Werte eingehalten werden können, z.B.: durch eine unterirdische Verlegung der Leitungen.
  • Erforderlicher Vordruck: Es ist sicherzustellen, dass der von der Aufbereitungsanlge geforderte Vordruck eingehalten wird. Dieser liegt bei ca. 20 mbar.
  • Anteil der Gasbegleitstoffe: Der Anteil Sauerstoff (O2) und Stickstoff (N2) muss unter 1 % liegen und die H2S-Fracht darf maximal 200 ppm betragen.

Die Qualitätsanforderungen sollten durch eine entsprechende Qualitätskontrolle nach der Vergärung überwacht und vertraglich mit dem Biogas-Lieferanten vereinbart werden.

Bei der Planung muss auch berücksichtigt werden, dass das aufbereitete Biogas vor der Einspeisung in das Erdgasnetz auch aus hygienischer Sicht unbedenklich sein muss. Dies wird z.B. durch hohe Gastemperaturen (> 100°C) im Verfahrensablauf und das Durchlaufen eines Aktivkohlefilters erreicht.