Gaswäsche

Das Verfahren ist mit dem der Druckwasserwäsche vergleichbar. Allerdings werden in diesem Fall die unerwünschten Gasbestandteile nicht durch physikalisches Lösen, sondern durch chemisches Binden an eine Waschflüssigkeit (z.B. Monoethanolamin) entfernt. Um den Vorgang zu beschleunigen werden Druck und Temperatur erhöht.

Die mit CO2 und H2S beladene Waschflüssigkeit wird in einem reversiblen Reaktionsschritt wieder regeneriert. Die nur einmalige Verwendung von Monoethanolamin (MEA) ohne Kreislaufführung ist wegen der Giftigkeit dieses Stoffes nicht möglich. Außerdem würden hohe Kosten für die Beschaffung und Entsorgung des MEA entstehen.

Neben Wasser ist Monoethanolamin die am häufigsten verwendete Waschflüssigkeit. Es gibt aber noch weitere Mittel, die für die Gaswäsche einsetzbar sind. Dazu gehören: Diethanolamin (DEA), Hydroxiaminoethylester und Kaliumcarbonat.

Tabelle: Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile verschiedener Waschflüssigkeiten für die Gaswäsche. [Hagen et.al. 2001]
Waschflüssigkeit Vorteile Nachteile
Monoethanolamin (MEA) sehr effizient, niedrige Beschaffungskosten hohe Anlagenkosten, Giftigkeit, Korrosionsschutz und Schaumverhinderer notwendig,
Diethanolamin (DEA) sehr effizient, nicht korrosiv und nicht schäumend Hohe Kosten für die Anlage und die Waschflüssigkeit
Hydroxiaminoethylester niedrige Anlagen- und Betriebkosten Korrosionsschutz notwendig
Kaliumcarbonat sehr effizient, niedrige Beschaffungskosten hohe Anlagenkosten, Korrosionsschutz und Schaumverhinderer notwendig

Der Vorteil der chemischen Waschmittel ist die höhere Kapazität und Selektivität. Dadurch kann eine hohe Absorptionsrate bei CO2, H2S und H2O erreicht werden.

Als Nachteil sind die sehr hohen Betriebskosten, der hohe Wartungsaufwand sowie der hohe Energiebedarf für die Regeneration des Lösungsmittels zu nennen.

Es ist relativ viel Erfahrung mit diesem Verfahren vorhanden.